In vielen Ländern werden Christen für ihren Glauben verfolgt.
Hierzulande zwar normalerweise nicht, aber trotzdem haben viele Christen
Angst, ihren Glauben vor Freunden, Nachbarn und Kollegen zu bekennen.
Vielleicht tritt man den anderen mit dem Bekenntnis ja zu nahe, oder man
wird für blöd gehalten oder für alle Katastrophen der Kirchengeschichte
verantwortlich gemacht.
Solchem Konfliktpotential will man gerne ausweichen, lebt seinen
Glauben lieber im Stillen und wundert sich gelegentlich, warum es mit dem
Christentum im Abendland bergab geht. In vielen Ländern mit Christenverfolgung
haben die Kirchen dagegen trotz aller Gefahren Zulauf; wie kommt das?
Vielleicht gibt das Sprichwort die Antwort, daß ein Drachen nur im Gegenwind
aufsteigen kann.
Nach einhelliger Meinung unsere schönste Rocknummer. Gitarren, Baß,
Schlagzeug. Keine Schnörkel. Beim eingängigen Refrain ergänzen sich Michaelas
melodische und Philipps rauhe Stimme. Aber dann schwingt sich anstelle eines
Drachens eine Flöte in höchste Höhen auf. Was hat eine Flöte in so einem
Lied zu suchen? Ist das überhaupt erlaubt?
Man kämpft sich durch das Wetter, der Wind fegt ins Gesicht,
Gegenwind auf ihren Wegen lieben Menschen nicht.
Und auch im Leben leidet man, wenn es nur mühsam geht,
weil ständig so ein rauher Wind uns entgegenweht.
Keiner mag es, wenn die Widrigkeiten uns entgegen sind.
Nur der Drachen aus Papier, der liebt den Gegenwind,
denn ohne ihn hinge er am Boden fest.
Es ist der Gegenwind, der ihn aufsteigen läßt.
Ich will ein Drache sein, steige hoch in den Himmel hinein,
und folge seinem Ruf.
Der Gegenwind treibt mich an, daß ich noch höher steigen kann,
solang die Schnur sich straff spannt in dessen Hand, der mich erschuf.
Wie oft vermiß ich Aufwind, die Flügel hängen schlapp.
Vielleicht, weil ich den Gegenwind zu sehr gemieden hab?
Ich hatte Angst, er reißt mich mit, und ich trudle fort,
dabei weiß ich: die Drachenschnur hält mich fest an dem Ort.
Die Verbindung zu dem Drachenbastler, an der alles hängt –
durch sie wird der Gegenwind in Auftrieb umgelenkt!
Und ohne sie triebe ich wie ein Blatt davon;
ich trau ihr, der am andern Ende hält mich schon!
Ich will ein Drache sein, steige hoch in den Himmel hinein,
und folge seinem Ruf.
Der Gegenwind treibt mich an, daß ich noch höher steigen kann,
solang die Schnur sich straff spannt in dessen Hand, der mich erschuf.